in der Feuerbekämpfung verbesserte sich im Verlauf der Jahre mehr und mehr. So konnte es nicht ausbleiben, dass auch die Technik der Schwabener Wehr immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wurde. Der Bestand an Motorspritzen wurde eingangs bereits kurz aufgezeigt. Es würde zu weit führen, die in der Chronik festgehaltenen Gerätebeschaffungen hier zu übernehmen. Sie sollen nur in einem kurzen Abriss aufgezeigt sein.

Die 1925 gekaufte Motorspritze war eine Anhängerspritze. Deshalb stellt Kommandant Brenner 1926 in einer Meldung an den Landesverband fest: „Zur Beschaffung wäre eine fahrbare Motorspritze mit Mannschaftswagen (Automobilspritze) notwendig. Dadurch würden 2 – 3 Handspritzen für die Landgemeinden entbehrlich, diese sind noch in tadellosem Zustand“. In der gleichen Meldung berichtet er, dass die Alarmierung im Ort durch Glocken und Horn erfolgt.

clip_image021

1937 weist das Bestandsverzeichnis einen Mannschaftswagen aus, der offenbar als Zugfahrzeug für die obengenannte Spritze diente. 1947 sind als Bestand 2 Motorspritzen erwähnt und 1 neuer Feuerwehrwagen Mercedes-Benz Typ L 3750, Bi. 1940.

clip_image022

1958 kam ein Tanklöschfahrzeug, MAGIRUS TLF16, des Landkreises nach Markt Schwaben, weil das alte Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig war. Zu diesem Fahrzeug kam 1960 noch der Pulverlöschanhänger P250.

clip_image023

1962 erscheint in einer Bestandsaufstellung 1 Opel-Blitz mit Vorbaupumpe und Zubehör als Gruppenfahrzeug-Kauf: 21. November. Am 14. August war bereits eine „Ziegler-Tragkraftspritze TS 8″ gekauft worden.

1980 wird ein neues LF 8 von Magirus in Ulm abgeholt, das noch in Gebrauch ist. 1985 wird der Fuhrpark der FFW Markt Schwaben um ein Tanklöschfahrzeug TLF16 ergänzt.

Das Hauptaufgabengebiet der Feuerwehr hat sich in den letzten Jahren zunehmend verändert. Jetzt ist es nicht nur mehr die Brandbekämpfung wozu damals die „Feuerwehr“ gegründet wurde. In heutiger Zeit besteht ein Großteil der Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistung.

clip_image024

Aufgrund der stark zugenommenen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen im gesamten nördlichen Landkreis wurde 1981 ein gebrauchter Mercedes Kastenwagen in Eigenregie zu einem Gerätewagen umgebaut.

Im Laufe der Zeit wurden die zur Erfüllung der Aufgaben notwendigen Geräte und Ausrüstungen immer umfangreicher. Auch die geänderten Anforderungen in Bezug auf Gefahrgutunfälle erforderten immer reichhaltigere Ausrüstungen. Daher wurde 1992 der RW 2 (Rüstwagen) beschafft. Die Einsätze auf dem Gebiet der technischen Hilfeleistungen gehen von Kleineinsätzen,

clip_image025

wie z.B. Ölspuren beseitigen, Wohnungsöffnungen für Rettungsdienst und Polizei, bis hin zu Hilfeleistungen bei Arbeitsunfällen (Hilfe bei der Rettung eingeklemmter oder abgestürzter Personen). Auch mit den für die in den letzten 10 Jahren zugenommenen „Sturm- und Hochwasserkatastrophen“ erforderlichen Geräten ist dieses Fahrzeug ausgerüstet (z.B. Motorsägen, Seilwinde uvm).

Durch einen gebrauchten Stapler, der von der Firma Herbert Hofmann gespendet wurde, konnte der Fahrzeugpark der FFW erweitert werden. Dieser und auch sein Nachfolger, der 2001 von der Brauerei Schweiger kam, erfüllt seinen Dienst beim Auf-/Abladen von gefüllten Paletten mit Sandsäcken im Katastrophenfall, wie auch bei Anlieferung schweren Materials und Aufräumarbeiten nach Festlichkeiten.

Vom Schwabener Autohaus Amato wurde der Feuerwehr ein gebrauchter Citroen Jumpy angeboten, der von den Mitgliedern der Feuerwehr in vielen arbeitsreichen Stunden zu einem Kommandowagen für den Einsatzleiter selbst umgebaut. Er dient als Vorausfahrzeug bei Einsätzen und im Alltag zu Besorgungsfahrten für den hauptamtlichen Gerätewart.

Bei der Neuanschaffung Anfang 2005 handelte es sich um einen Versorgungs-Lkw mit Hebebühne. Der Lastwagen ist ein Universalfahrzeug für den Gerätetransport. Dieser musste seine Tauglichkeit schon kurz nach seinem Eintreffen in Markt Schwaben bei den Einsätzen in den Hochwassergebieten (Lkr. Erding, Freising, Mühldorf und auch in Garmisch Partenkirchen) beweisen und hat sich schon in anderen Situationen oft bezahlt gemacht.

Um die technische Ausrüstung der Schwabener Feuerwehr auch weiterhin auf dem neuesten Stand zu halten, wurde für das bereits 27jährige LF8 im November 2007 ein HLF 16 (Hilfeleistungs-Löschfahrzeug) beschafft. Dieses Fahrzeug wurde mit einem neuen hydraulischen Rettungssatz (Hydraulikaggregat, Spreizer, Rettungsschere und Rettungszylinder), Plasmaschneidgerät und Beleuchtungsballon ausgerüstet. Die Anschaffung dieser Geräte wurde u. a. nötig, da die neuen Automobile immer sicherer und mit stärkerem Material gegen Unfall ausgestatten werden. Diese Autos sind mit den alten Rettungsgeräten nur noch schwer bzw. mit erheblich längeren Rettungszeiten zu bearbeiten; im Notfall geht es jedoch um jede Minute!

Die Entwicklung der Leitern setzte 1761 mit der ersten Schiebeleiter ein, die der Münchner Wagnermeister Birner entworfen hatte. Zu dieser Zeit gab es in Schwaben nur Anlegeleitern. 1883 findet sich eine Aufstelleiter mit Stützen,

  • 4 große Anstelleitern
  • 6 Dachleitern
  • 6 Leitergabeln
  • 6 Gabelstangen
clip_image026

1896 wird von Braun, Nürnberg, 1 Balanceleiter gekauft; 1902 eine Leiter mit Stützstangen um 80 Goldmark.
Eine Anhängeleiter AL 18 wurde 1960 beschafft, die noch bis 1978 in Gebrauch war. Die Anhängeleiter wurde 1975 von einer Drehleiter DL 30, Marke Magirus, abgelöst.

Im Dezember 1999 musste dieses Fahrzeug aus Altersgründen ausgemustert werden und wurde an die Freiwillige Feuerwehr Syrau verkauft. Als Ersatz wurde eine neue Drehleiter mit Gelenkteil (DLK23-12 GL CC) beschafft.

1883 weist das Inventarverzeichnis 350 m Hanfschläuche aus. Nach den ursprünglichen Lederschläuchen sieht Herzog Karl August von Weimar in der Schweiz die ersten nahtlos gewebten Hanfschläuche und gründet eine Zwilchfabrik in Weimar, in der fortan nahtlose Feuerschläuche hergestellt werden. Gummierte Schläuche gibt es erst ab 1890, das ist 18 Jahre nach der Gründung der Schwaben er Wehr. Heute besitzt sie mehrere Kilometer Druckschläuche für ihre Einsätze.

Die Zeit, in der noch „Pfeifchen, Bollen, Roßhaarbuschen für den Helm und Signalhörner“ gekauft werden, ist mit Beginn des 1. Weltkrieges, 1914, vorbei. 1920 stand in einer Meldung an den Landesverband, bei 110 freiwilligen Männern und 305 (!) Pflichtfeuerwehrlern, dass die Fahrzeuge bereits mit „elektrischer Beleuchtung“ (Batterie) ausgerüstet sind. Damit war das Ende für den Kerzenankauf gekommen, mit denen die Fahrzeuge bis dahin beleuchtet waren, und der regelmäßig im Kassenbuch aufgeführt worden war.

Die Ausstattung mit Schutzhelmen begann nach dem „Siebziger Krieg“; 1871. Vermutlich waren Lederhelme bei den bayer. Truppen in diesem Krieg in Gebrauch und wurden dann an die Feuerwehren abgegeben. Die Feuerwehr Bruck kaufte noch 1894 solche Lederhelme. Schwaben weist 1901 das erste Mal den Kauf von Messinghelmen nach, die noch nach dem Krieg, 1946, getragen wurden, bis 1953 der Kauf von Wehrmachts-Stahlhelmen begann, die auf rot umgefärbt waren. 1960 gibt es die ersten Leichtmetallhelme. Jetzt sind Schutzhelme neuester Bauart nach EURO Norm in Gebrauch.

Ab dem Jahre 1902 wird laufend beim Kaufhaus Kumpfmüller oder beim Kaufmann Lippert Tuch für Feuerwehrjoppen gekauft, wobei das Tuch für 2 Joppen 10 Mark kostete. 1909 geht ein Gesuch von Bürgermeister Lippert und Kommandant Brenner an das kgl. Bezirksamt Ebersberg, um einen Zuschuss für die Anschaffung von 67 „vorschriftsmäßigen Uniformröcken“ a’ 14,80 Mark. Die Begründung lautete: „Die 1.124,80 Mark kann Schwaben allein nicht aufbringen, auch nicht die Fw.-Männer, von denen die meisten Fabrikarbeiter und Tagelöhner sind, und nicht zu den Bemittelten gehören“. Von 1911 liegt eine Rechnung des Schneidermeisters Reich über die Anfertigung einer Fw.-Joppe vor: Stoff 10,- Mark, Zutaten 4,- Mark, Arbeit 4,- Mark. Diesen Arbeitsaufwand für eine ganze Joppe möge man einmal in die heutigen Stundenlöhne umsetzen!

„Feuerschutzanzüge“, angefertigt aus amerikanischen Zeltplanen, gab es 1953 zu den Wehrmachtsstahlhelmen.

2 verletzte Feuerwehrleute bei einem Brand 1993 in Markt Schwaben überzeugten auch die letzten Zweifler von der Notwendigkeit der Beschaffung einer hochwertigeren Schutzausrüstung. Seit 1995 werden nach den Schutzanzügen „Bayern 1 und 2″ Nomex-Schutzanzüge gekauft, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen.

1996 wurde von einigen Feuerwehrkameraden mit den Umbaumaßnahmen im Feuerwehrgerätehaus begonnen, da dieses nach 25 Jahren nicht mehr den Anforderungen entsprach. Die Umbauten umfassten den Ausbau von zwei Kellerräumen im Rathaus zum neuen Schulungsraum (Zwischenwand entfernt und Träger eingezogen), den Ausbau des Abstellraumes im Feuerwehrhaus zur Küche und die Einrichtung des alten Schulungsraumes als Florianstüberl. Das bisherige Florianstüberl steht jetzt der Jugend als Gesellschaftsraum zur Verfügung und die Wohnung des Feuerwehrhausmeisters wurde zur Kleiderkammer, zum Kommandantenbüro und Besprechungsraum umfunktioniert. Gleichzeitig steht das Bad der Wohnung (WC und Dusche) nun den aktiven Feuerwehrdamen zur Verfügung.

1998 erfolgte in der Fahrzeughalle der Einbau einer Abgasabsauganlage für die Einsatzfahrzeuge. Die Absaugung erfolgt über elastische, am Auspuff der Fahrzeuge aufgesteckte Schläuche, die sich automatisch abkoppeln, sobald das Fahrzeug die Garagen verlassen hat.

Anfang des Jahres 2000 wurde die inzwischen veraltete Atemschutzausrüstung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die bisherige Ausrüstung bestand aus Normaldruckgeräten, Baujahr 1980 u. 1990. Eine Fülle von Vorteilen,  die erhebliche Sicherheitsverbesserungen für den einzelnen Geräteträger darstellen, bewegte zur Umstellung auf Überdruckgeräte. Beschafft wurden nun Pressluftatmer BD96 der Firma Auer. Dank der anlässlich des Kreisfeuerwehrtages großzügig eingegangenen Spenden der Gewerbetreibenden konnte fast ein 1/3 der Anschaffungskosten hieraus beglichen werden.